Kolloquium über anwendungsorientierte Statistik
Universität und ETH Zürich
Seminar für Statistik, ETHZ
Überlebensanalyse: Einführung und Anwendung in
der Medizin
Dr. R. Maibach, SIAK, Bern
28. Oktober 1999, 16.15 - ca. 17.30
Hauptgebäude der Universität, Hörsaal E 18
Abstract
Die statistische Analyse von Zeitintervalldaten (Überlebensanalyse) ist
dadurch nötig geworden, dass nicht bei allen Beobachtungseinheiten das
Ereignis eintritt, welches das Ende des Intervalls charakterisiert. Die
Einteilung der Beobachtungen in "zensierte" und "unzensierte" ruft nach
speziellen Verfahren, welche dieser Besonderheit Rechnung tragen. Der
Verlauf des Überlebens bei einer Stichprobe wird meist durch den
Kaplan-Meier-Schätzer beschrieben. Der Vergleich von zwei oder mehr
Überlebenskurven erfolgt mit Klassen von nichtparametrischen Tests
welche den logrank und den Gehan-Wilcoxon Test umfassen. Die
multivariate Analyse wird meist mit Hilfe der semi-parametrischen Cox
Regression (proportional hazards regression) durchgeführt. Sie ist in
den letzten
Jahren mit der Einführung verschiedener Residuen bereichert worden.
Diese erlauben die Überprüfung der Voraussetzung proportionaler
Ausfallraten, die Identifizierung einflussreicher Beobachtungen, und die
Beurteilung funktionaler Zusammenhänge. Falls mehr als ein Grund zum
Ausfall einer Beobachtungseinheit führen kann (competing risks), bietet
die Analyse der kumulativen Ausfallraten eine korrekte
Auswertungsmöglichkeit. Diese und weitere Verfahren werden anhand von
Beispielen aus der
klinischen Krebsforschung illustriert.
Further information:
Christina Künzli,
Statistics Seminar of ETH Zurich